Nordamerika

Notstand in New York: Fehlendes Gesundheitspersonal wegen Verweigerung von Zwangsimpfung

Während Zehntausende von Beschäftigten des Gesundheitswesens im US-Bundesstaat New York vom Verlust ihrer Anstellung bedroht sind, weil sie die heutige Frist für eine Zwangsimpfung gegen COVID-19 verstreichen ließen, erwägt die Gouverneurin des Staates, als Ausgleich für Engpässe medizinisches Personal aus anderen Staaten und die Nationalgarde einzusetzen.
Notstand in New York: Fehlendes Gesundheitspersonal wegen Verweigerung von ZwangsimpfungQuelle: Gettyimages.ru © Pool / Auswahl

Laut Reuters könnte die Gouverneurin Kathy Hochul im US-Bundesstaat New York bald den landesweiten Notstand ausrufen, da heute Zehntausende von Mitarbeitern des Gesundheitswesens entlassen werden sollen, weil sie sich weigerten, sich zwangsimpfen zu lassen. Hochul sagte am Samstag, dass die Vorbereitungen für eine Notstandserklärung im Gange seien, um den Weg für Mitarbeiter des Gesundheitswesens freizumachen, die bisher nicht in New York zugelassen sind, und so die Lücken der Entlassenen zu schließen.

Die Erklärung würde auch medizinischem Personal aus anderen Staaten sowie Hochschulabsolventen und Rentnern erlauben, baldmöglichst in New York zu praktizieren. Darüber hinaus kann der Staat New York "medizinisch ausgebildete" Truppen der Nationalgarde einsetzen, wie das Büro des Gouverneurs mitteilte. In einer Erklärung sagte Hochul weiter:

"Wir befinden uns immer noch in einem Kampf gegen COVID, um unsere Lieben zu schützen, und wir müssen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln kämpfen. Ich gratuliere allen Mitarbeitern des Gesundheitswesens, die sich geimpft ließen, und fordere alle verbleibenden Mitarbeiter des Gesundheitswesens, die noch nicht geimpft wurden, auf, dies jetzt zuzulassen, damit sie ihre Arbeit fortsetzen können."

Die potenziellen Maßnahmen werden angesichts der Tatsache vorbereitet, dass in New York eine ganze Reihe von Impfvorschriften des Bundesstaates in Kraft treten soll, darunter auch solche für die Lehrer der Stadt New York. Letztere war am späten Freitag ins Stocken geraten, nachdem ein Bundesrichter das Inkrafttreten der Verpflichtung vorübergehend blockiert hatte, wie die Associated Press berichtete.

Das vom US-Präsidenten Joe Biden bundesweite verhängte Impfmandat soll ebenfalls demnächst in Kraft treten. Überall in den Vereinigten Staaten setzen Gesundheitseinrichtungen derzeit selektiv verschiedene stationäre Operationen aus und weigern sich auch, Patienten von Intensivstationen aus anderen Krankenhäusern aufzunehmen, da sie sich auf möglicherweise Hunderte von Entlassungen von Krankenschwestern und anderen wichtigen Mitarbeitern, möglicherweise sogar Ärzten vorbereiten.

Laut staatlichen Angaben sind 84 Prozent der 450.000 Krankenhausmitarbeiter des Bundesstaates New York geimpft, ebenso wie 83 Prozent der 145.400 Pflegeheimmitarbeiter. Dennoch bedeutet dies umgekehrt, dass bis zu 94.000 Beschäftigte im Gesundheitswesen noch nicht geimpft sind, so dass ab heute ein potenzielles Defizit an diesen Arbeitskräften besteht.

Nach Angaben der US-Zeitung New York Times plant das Medizinzentrum Erie County in Buffalo, all das und noch mehr zu tun, da es nach eigenen Angaben bald etwa 400 Mitarbeiter entlassen werde. Diese würden sich nicht impfen lassen wollen, wie es das Mandat vorschreibt, das trotz der Blockade durch einen US-Bundesrichter am Freitag durchgesetzt wurde. Auch bei Northwell Health, dem größten Gesundheitsdienstleister des Bundesstaates, schätzt man, dass dieses Unternehmen gezwungen sein könnte, Tausende von Menschen zu entlassen, weil sie sich geweigert haben, sich impfen zu lassen.

In New York City ist die Lage zwar noch nicht ganz so angespannt, aber es wird auch dort viele Krankenhäuser geben, die nach Massenentlassungen massive Personallücken aufzuweisen haben. Das größte private Krankenhausnetzwerk der Stadt, das New-York-Presbyterian, hat mehr als 200 Mitarbeiter, denen die Kündigung droht, weil sie bisher noch nicht einmal eine Impfung erhalten haben.

Viele der Impfverweigerer argumentieren, dass die Impfpflicht ihre persönlichen Freiheiten verletze. Gregory Serafin, ein Krankenpfleger am Erie-County-Medizinzentrum, sagte der New York Times:

"Wir geben den Patienten eine Charta der Rechte, und sie können selbst entscheiden, welche Verfahren, Tests oder Medikamente sie ihrem Körper zumuten wollen. Das Gesundheitspersonal verdient die gleiche medizinische Autonomie, um diese Entscheidungen zu treffen."

Die jetzt geplante Notstandsverordnung legt nicht fest, wie genau Krankenhäuser und Pflegeheime diese umsetzen sollen, und es ist gut möglich, dass Krankenhäuser, die besonders bedürftige Gemeinden versorgen, gezwungen sein werden, Ausnahmen zu machen. Afroamerikanische sowie spanischstämmige New Yorker haben die Impfung in weitaus geringerer Zahl erhalten als weiße New Yorker.

In einigen Krankenhäusern in der Bronx liegt die Zahl der nicht geimpften Ärzte und Krankenschwestern laut der Times im zweistelligen Prozentbereich. Im St.-Barnabas-Krankenhaus in der Bronx waren am Freitag etwa 12 Prozent der fast 3.000 Angestellten noch nicht geimpft, sagte der Chefarzt Eric Appelbaum in einem Interview. Zu dieser Gruppe gehören etwa auch drei wichtige Ärzte sowie zahlreiches anderes Personal.

Sowohl die Beschäftigten des Gesundheitswesens als auch die Lehrergewerkschaften sind in Klagen verwickelt, die sich gegen das Impfmandat richten, wobei einige der Meinung sind, dass das Mandat auch insbesondere ihre religiösen Freiheiten verletzt. Ein US-Bundesrichter hat das Impfmandat für diejenigen, die religiöse Ausnahmen beantragen, mindestens bis zum 12. Oktober blockiert. Für alle anderen wird das Mandat jedoch heute in Kraft treten. Laut einer Anleitung des Arbeitsministeriums haben Beschäftigte im Gesundheitswesen, die heute ihre Arbeit verlieren, keinen Anspruch auf Arbeitslosenversicherung, wenn sie keine medizinische Ausnahmegenehmigung oder kein ärztliches Attest vorweisen können.

Mehr zum ThemaBundestag beschließt Änderung des Infektionsschutzgesetzes: Pflicht zur Auskunft über Impfstatus

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.